St. Oswald Kirche in Tschirland
Erstmals erwähnt wird die Kirche in einem Dokument vom 23 September 1155. Kaiser Friedrich I. bestätigt in einem Schreiben dem Kloster Weingarten ein Gut in Tschirland mit Kirchlein und Zubehör.
Die Benediktinerabtei Weingarten wurde 1056 in Baden/Württhemberg gegründet und war das Hauskloster der Welfen. Ab 1094 verehrte man den hl. Oswald im Kloster Weingarten. Von dort gelangte der Kult über die Alpen nach Tirol und somit auch nach Tschirland.
Das Kirchlein wurde im Jahre 1433 im gotischem Stil erbaut, mit schlankem hohen Turm mit Eckquadern, gekehltem Steingesims mit Wasserspeiern und Achteckhelm. 1669 wurde di e Kirche umgestaltet. Das flachgedeckte Schiff mit spitzbogigem Portal und polygonal abschließendem Chor erhielt Rundbogen- und Halbkreisfenster.
An der Brüstung der originellen kleinen Orgelempore sind zwischen Pilastern Bilder von Maria und Josef gemalt.
Wandgemälde:
Das an der südlichen Langhauswand 1987 freigelegte gotische Freskenfragment zeigt Christus vor Pilatus und Reste einer Bordüre mit Bildern von Propheten und Königen mit Spruchbändern – Feine Arbeit, der Meraner Schule, Anf. 15 Jh.
An der Langhausdecke ein Gemälde den Himmel darstellend, mit Kreuz, musizierenden Engeln und König David. In den Eckkartuschen die Evangelisten mit Stifterwappen. Signiert: Simon Ybertracher 1749.
Apostelzeichen mit Bändern 18 Jh. Außen – Kreuzweg in Muschelrahmung, Mitte 18 Jh.
Hochaltar und Seitenaltäre:
Hochaltar: 17 Jh. – St. Oswald zwischen Magdalena und Margarethe, seitlich 2 heilige Bischöfe, Aufsatz Maria mit Christkind, hl. Michael und Giebelengel. – von Oswald Krad aus Naturns – 1668.
Die Seitenaltäre: Links, Maria mit Christkind, hl. Florian, hl. Florin und hl. Agatha. Rechts, hl. Valentin mit den hl. Ärzten Cosmas und Damian. Diese Tafelbilder stammen auch vom berühmten Naturnser Barockmaler Simon Ybertracher
Skulpturen:
Hl. Notburga und Magdalena. Von Gregor Forcher aus Naturns – 1753
Die Kirche auf dem Tablander Schuttkegel ist umgeben von der Friedhofsmauer und lädt ein zum Verweilen.
Bilder W.K. – Der Text wurde entnommen aus: Kleiner Kirchenführer